Es kann sein, dass Ihr Rasen Dünger braucht – muss es aber nicht. Wenn Ihr Blick über eine sattgrüne Fläche schweifen kann, die Halme schön fest und aufrecht stehen, spricht viel dafür, dass der Rasen ganz gut versorgt ist mit allem, was er für sein Wachstum benötigt.
Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, lohnt sich die Entnahme einer Bodenprobe, die von einem dafür geeigneten Institut kostenpflichtig untersucht wird.
Ist Ihr Rasen allerdings ziemlich karg, zeigen sich gelbe Stellen oder wird er stark strapaziert, spricht wiederum einiges dafür, dass Sie Rasendünger zum Einsatz bringen sollten.
Den richtigen Dünger einsetzen
Dünger ist ein sehr allgemeiner Begriff, der Ihnen nicht weiterhilft. Gras benötigt je nach Belastung und Bodenbeschaffenheit unterschiedliche Nährstoffe in ebenso unterschiedlicher Menge. Die wichtigsten Zusatzstoffe sind:
- Stickstoff für Wachstum und Regeneration
- Kalium für Widerstandskraft
- Phosphor für das Wurzelwachstum
- Magnesium für die gesunde Grünfärbung der Halme
Die meisten Dünger enthalten diese Zusätze. Dazu kommen noch weitere wichtige Mineralien wie Kupfer, Eisen, Zink und noch eine Reihe anderer Spurenelemente. Setzen Sie Dünger immer wohlüberlegt und zweckorientiert ein. Eine Überdüngung schadet dem Rasen. Außerdem werden die Pflanzen nicht mehr aufnehmen, als sie wirklich benötigen. Sie düngen dann bildlich gesprochen nicht den Rasen, sondern verstreuen nutzlos Geld zwischen den Halmen, wo es beim nächsten Regen versickert.
Sinnvolle Düngung im Gartenjahr
Gehen Sie davon aus, dass Sie zwischen zwei und vier Düngereinsätzen benötigen, um Ihrem Rasen die notwendigen Nährstoffe zuzuführen. Dabei braucht ein kaum beanspruchter Zierrasen natürlich die niedrigere Anzahl, während Rasenflächen im Dauerstress bis zu vier Mal Unterstützung durch Düngen benötigen. Diese höhere Anzahl gilt auch für Bereiche Ihrer Rasenfläche, die sich die Nährstoffe mit anderen Pflanzen wie Bäumen teilen müssen. Der Bedarf der Graspflanzen ist unter Bäumen und um Sträucher herum höher.
Ein sinnvoller Düngerplan könnte so aussehen:
- Die erste Düngung erfolgt im Frühjahr und erfolgt mit stickstoffhaltigem Dünger, um das Wachstum zu fördern.
- Die zweite Düngung folgt zwischen Mai und Juni. Diesmal setzen Sie kaliumhaltigen Dünger ein, der Ihren Rasen auch bei Trockenperioden im Sommer Unterstützung gibt.
- Kurz danach im Juli düngen Sie erneut mit stickstoffhaltigem Dünger, da gerade im Sommer das schnelle Wachstum der Halme zu erhöhtem Nährstoffbedarf führt.
- Schließlich geben Sie Ihrem Rasen im Spätsommer noch einmal durch kaliumhaltigen Dünger die Gelegenheit, sich für den Winter zu stärken.
Vollständig wird die Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen, wenn Sie einen speziellen Spurenelemente-Dünger dazugeben. So stellen Sie sicher, dass auch alle nötigen Zusätze vorhanden sind, um Ihren Rasen gesund und sattgrün zu machen.
Düngen mit Bedacht
Dünger ist wichtig, hat aber auch seine Tücken. Falsch aufgebracht kann er zu Verbrennungen der Halme führen. Außerdem sollten Sie besser dünne Gummihandschuhe tragen, wenn Sie mit dem Dünger hantieren. Dies gilt ganz besonders dann, wenn Ihre Hände durch die Gartenarbeit Kratzer oder andere Verletzungen aufweisen.
Legen Sie die Düngung in die frühen Abendstunden und wählen einen Termin, der laut Wetterbericht kurz vor einem Regenschauer liegt. So stellen Sie sicher, dass der Dünger nicht auf den Halmen liegen bleibt und in den nächsten Sonnenstunden zu Verbrennungen führt. Bleibt der Regen dann doch aus, so greifen Sie zum Gartenschlauch.
Am besten benutzen Sie für Trockendünger einen Streuwagen. So ist es einfach, den gesamten Rasen gleichmäßig zu versorgen. Sie werden schnell merken, wenn einige Stellen mehr Dünger als andere erhalten haben. Zumeist verbrennen die stark gedüngten Stellen und sorgen für gelbe Flecken im Rasen. Schlecht gedüngte Stellen sind hingegen im Vergleich zur übrigen Rasenfläche kümmerlich und fallen ebenso auf.
Flüssigdünger ist fast noch schwieriger bei der gleichmäßigen Verteilung. Eine luxuriöse Alternative ist natürlich Gartentechnik mit automatischer Berieselung, in die Flüssigdünger eingemischt werden kann.
Grasgrün und dicht wird Rasen nach einigen Jahren eigentlich nur noch, wenn Sie regelmäßig Dünger einsetzen. Der Aufwand ist wirklich gering und erspart Ihnen langfristig die Neuanlage der gesamten Fläche. Die Vorteile liegen also auf der Hand.