Schöner und gesunder Rasen ist eine echte Bereicherung für Ihren Garten. Neben bunten Blumenrabatten gibt die grüne Fläche dem Auge Ruhe. Kinder können auf Rasen ausgelassen herumtoben, ohne sich zu verletzen. Außerdem gibt es kein angenehmeres Gefühl, als barfuß über die weichen Halme zu laufen.
Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen Sie etwas Zeit, Muskelkraft und die richtige Ausstattung. Das fängt bereits bei der Auswahl des Saatguts an und führt über die Vorbereitung des Bodens schließlich nach kurzer Zeit zu den ersten grünen Halmen, die als Vorboten Ihrer zukünftigen Rasenfläche aus dem Boden sprießen.
Welcher Rasen soll es sein?
Ohne einige Vorüberlegungen sollten Sie nicht mit der Anlage der Rasenfläche beginnen. Natürlich sind Sie sich darüber im Klaren, wo Ihr Rasen im Garten sein soll. Aber genauso wichtig ist es, welche Aufgaben er erfüllen muss.
Klären Sie für sich deswegen zuvor:
- ob es ein Gebrauchsrasen ist, der Strapazen wie spielende Kinder aushalten soll
- ob es ein Zierrasen werden soll, der einem Golfplatz alle Ehren machen kann
- ob er in der prallen Sonnen liegen wird
- ob er eher im Schatten gedeihen soll oder gar eine Mischung wird.
Rasen ist eben nicht gleich Rasen. Es gibt inzwischen viele Rasenmischungen, die verschiedene Saaten für den jeweiligen Zweck anbieten. Die Ansprüche an Pflege und Dünger sind unterschiedlich und hängen auch davon ab, wie viel Zeit Sie in Zukunft in den grünen Flecken investieren wollen.
Sinnvoll ist in den meisten Fällen eine robuste Mischung, die Sie fertig im Baumarkt, dem Gartencenter oder dem Versandhandel erwerben können. Diese Fertigmischungen sind bereits auf hohe Belastung und geringe Pflege ausgelegt und kombinieren die besten Grassorten für diesen Zweck.
Der Untergrund – Vorbereitung ist alles
Am schönsten wäre es, wenn Sie einfach auf den nackten Boden den Samen verstreuen könnten und einige Wochen später ist der Rasen perfekt. So einfach funktioniert das leider nicht. Sie können natürlich abwarten, bis sich eine Naturwiese bildet, doch viel Nutzen haben Sie davon nicht.
Ob Sie nun Ihr neues Eigenheim beziehen oder eine alte Gartenfläche neu gestalten – der Boden muss vorbereitet werden. Je sorgfältiger Sie diesen Arbeitsschritt erledigen, desto mehr Freude haben Sie später an Ihrem grünen Gartenteppich.
Achten Sie also immer darauf, dass
- Schutt und Fremdkörper entfernt werden, damit sich diese später nicht durchdrücken;
- Keine kontaminierten Bereiche im Boden sind, wie es bei Gartenflächen von Neubauten häufig der Fall ist. Reste von Beton, Putz oder Farbe lassen den Rasen an dieser Stelle kümmern.
- Mulden oder Hügel eingeebnet werden. Auch Rasen kann diese Höhenunterschiede nicht verdecken. Außerdem sammelt sich in Mulden Wasser.
Bei diesem Arbeitsschritt nutzen Sie gleich die Gelegenheit und lockern den Boden auf. Dazu können Sie bei kleineren Flächen einen Spaten nutzen oder eine Fräse, die im Geräteverleih erhältlich ist. Außerdem können Sie gut feststellen, welche Qualität Ihr Boden hat. Sandiger Boden benötigt mehr Nährstoffe und Beimischungen. Etwas frischer Mutterboden kann nicht schaden. Schwerer Boden wiederum verträgt durchaus die umgekehrte Mischung, damit Feuchtigkeit nicht zu Staunässe wird.
Die Aussaat – gleichmäßig und genug
Die Aussaat Ihrer Rasenmischung erfolgt in drei Schritten, die zugleich signalisieren, dass Sie schon fast am Ziel angelangt sind.
- Bringen Sie die Saat ganz wie in alten Zeiten mit der Hand aus. Mit gleichmäßigem Schwung und ohne, dass Sie an einigen Stellen kleine Häufchen von Samen und an anderen kahle Flecken erzeugen . Sie können auch einen Streuwagen nutzen, der besonders gleichmäßig arbeitet.
- Walzen Sie die Fläche. Diese Gartenwalzen sind schwer und drücken die Rasensaat auf die Erde, ohne dass sie darin versinkt. Anders als viele Blumensamen muss Rasen keineswegs mit Erde bedeckt sein. Gartenwalzen finden Sie ebenfalls im Geräteverleih. Häufig hilft auch ein Nachbar aus oder im Familienkreis existiert dieses hilfreiche Gartengerät.
- Feuchten Sie die Fläche nun erstmals an. Es wird noch häufiger nötig sein, bis die Samen sich in eine schöne Rasenfläche verwandelt haben. Gerade beim ersten Wässern ist es jedoch wichtig, dass Sie den Gartenschlauch auf einen feinen Nebel einstellen. So verhindern Sie, dass die feinen Samenhülsen gleich weggeschwemmt werden.
Für die Aussaat sollten Sie angenehm mildes Wetter wählen. Drohende Regenfälle oder Gluthitze sind wahre Saboteure für Ihr Rasenprojekt.
Vögel und andere Gefahren
Grassamen gehören für viele Vögel zum Speiseplan und eine frisch angelegte Rasenfläche ist wie eine Einladung. Sie können nicht völlig verhindern, dass einige Samenkörner verschwinden werden. Oft hilft es aber schon, wenn Sie in gleichmäßigen Abständen kurze Pflöcke am Rand der Rasenfläche aufstellen und Schnüre spannen, an denen Alustreifen befestigt sind.
Ihr Familienhund sollte sich zunächst auch noch eine Weile von der Fläche fernhalten. Dies gilt natürlich auch für die zukünftigen Könige des Gartens, Ihre Kinder. Die Halme, die bei guten Bedingungen nach wenigen Tagen aus dem Boden sprießen, sind nicht so biegsam und widerstandsfähig, wie es der zukünftige Rasen einmal sein wird.
Wasserbedarf und noch mehr
Vermeiden Sie, dass die Fläche in der Anfangszeit austrocknet. Damit kommt das Wachstum des Rasens zum Stillstand und die ganze Arbeit war fast umsonst. Wenn Sie den Boden am Morgen und am Abend mit einem feinen Sprühregen gründlich durchfeuchten, sollte dies ausreichen. Dies ist natürlich immer abhängig vom Wetter und kann mal mehr mal weniger nötig sein.
Ausgewachsener Rasen mit guter Durchwurzelung verträgt einiges. Trockenphasen im Hochsommer gehören dazu, weshalb Sie sich keine übermäßigen Sorgen machen sollten, wenn bei Trockenheit die Halme etwas leiden. Ist der Rasen danach etwas ausgedünnt, lassen Sie die Halme höher als sonst wachsen und warten, bis die Gräser Samen tragen. Dann mähen Sie ohne Auffangkorb und lassen den Schnitt auf der Fläche austrocknen, bevor Sie ihn zusammenrechen. Dadurch fällt die Saat zwischen die Halme und füllt Ihren Rasen wieder auf.
Im Herbst geht Ihr Rasen schließlich in die Winterruhe. Nach dem letzten Schnitt im Oktober – je nach Witterung sogar im November – wächst er bis zum Frühling nicht mehr. Liegt nun Reif auf den Halmen, betreten Sie die Fläche einfach nicht. Die Halme sind dann empfindlich und brechen.
Wenn Sie Ihrem Rasen in den kommenden Jahren regelmäßig etwas Pflege und Dünger gönnen, werden Sie nach dem ersten Aufwand der Aussaat noch lange Freude daran haben.